Besser als nichts, aber trotzdem nicht genug! Zur Erhöhung der Landesförderung für die Allgemeine Weiterbildung im Doppelhaushalt 2025/26

Der aktuelle Entwurf der Landesregierung zum Doppelhaushalt 2025/26 sieht eine Erhöhung der Landesförderung der Weiterbildung um 1.5 Mio. EUR vor. Das ist angesichts der Haushaltslage des Landes besser als nichts, aber trotzdem nicht genug. Gemäß der Vereinbarung GEMEINSAM.FÜR.WEITERBILDUNG und der Festlegung im Koalitionsvertrag müssten es 7 Mio. EUR sein. Und die sind auch dringend notwendig.

07.10.2024

Allein für die Kostensteigerungen durch Inflation und Tariferhöhungen der vergangenen beiden Jahre ist bereits eine Erhöhung um 4,1 Mio. Euro erforderlich, damit der Landesanteil im Vergleich zur Förderung durch die Kommunen stabil bleibt. Für die kommenden beiden Jahre ist zusätzlich mit weiteren, wenn auch geringeren Kostensteigerungen zu rechnen.

Darüber hinaus darf die Leistungsfähigkeit der Volkshochschulen für aktuelle drängende gesellschaftliche Aufgaben nicht geschwächt, sondern muss gestärkt werden:

  • Die Volkshochschulen sind Orte der Demokratie, die auf Grund der aktuellen Gefährdung durch Rechtsextremismus und Islamismus mehr denn je überall vor Ort in den Städten und Gemeinden gebraucht werden, um die Demokratie zu verteidigen und zu erneuern.
  • Die Volkshochschulen leisten mit Integrations- und Berufssprachkursen die notwendige Integration von Zugewanderten in die Gesellschaft und den Arbeitsmarkt vor Ort.
  • Die Volkshochschulen vermitteln dringend benötigte ausländische Fachkräfte. Sie sind auf kommunaler Ebene Teil der Fachkräfteallianzen mit Unternehmen und Jobcentern.
  • Mit Schulabschlüssen für Erwachsene, mit Grundbildung und mit Future Skills für Geringqualifizierte kümmern sich die Volkshochschulen außerdem um inländische Arbeits- und Fachkräfte.
  • Schließlich ist und bleibt die Grundversorgung mit politischer, historischer und kultureller Bildung, mit Gesundheitsbildung und mit Fremdsprachen überall vor Ort an 160 Volkshochschulen mit 650 Außenstellen – auch und gerade in den ländlichen Räumen – ein dringend notwendiger Teil der Daseinsvorsorge.

Für diese wichtigen gesellschaftlichen Aufgaben braucht das Land heute und morgen starke und leistungsfähige Volkshochschulen. Die Weiterbildung muss deshalb im Landeshaushalt genauso priorisiert werden wie die schulische Bildung.

Weil unsere Aufgaben und Anliegen dringend und wichtig sind, fordern und bitten wir daher, dass der Landtag im Doppelhaushalt noch mehr für die Förderung der Volkshochschulen tut.

Zum Volkshochschulverband Baden-Württemberg gehören 160 Volkshochschulen mit knapp 650 Außenstellen. Die Einrichtungen vor Ort bieten ein flächendeckendes Netz an vielfältigen Angeboten zur Allgemeinbildung, einschließlich der Bildung für nachhaltige Entwicklung, zur Gesundheitsbildung, in den Sprachen, zum Thema Integration und zur beruflichen Qualifizierung sowie in der Alphabetisierung und Grundbildung. Informationen über die Arbeitsfelder der Volkshochschulen finden Sie auf der Website des Volkshochschulverbandes Baden-Württemberg: www.vhs-bw.de.

Kontakt: Athanasia Tsantou-Kiesow, Pressestelle, Volkshochschulverband Baden-Württemberg, Raiffeisenstraße 14, 70771 Leinfelden-Echterdingen, Telefon: (07 11) 7 59 00 68, E-Mail: tsantou@vhs-bw.de

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