Jahresbilanz 2021 des Volkshochschulverbandes
16.09.2022
Mit rund 1,75 Millionen durchgeführten (Gesamt-)Unterrichtsstunden (à 45 Minuten) erreicht das Unterrichtsvolumen der baden-württembergischen Volkshochschulen im Berichtsjahr 2021 bedingt durch die Corona-Pandemie einen historischen Tiefstand. Der Rückgang zum Jahr 2020 beträgt weitere 4,1 Prozent. Im Jahr 2019, dem letzten Jahr vor der Corona-Pandemie, waren es noch knapp 3,1 Millionen Unterrichtsstunden. Stark gesunken ist auch die Zahl der Teilnehmenden auf rund 0,9 Millionen. Dies entspricht einem weiteren Rückgang gegenüber 2020 von 26,5 Prozent. Im Jahr 2019 lag die Zahl der Teilnehmenden bei 2,2 Millionen.
Die baden-württembergischen Volkshochschulen antworten auf die Corona-Pandemie weiterhin mit der Digitalisierung und Flexibilisierung ihrer Arbeit und ihres Angebots. In kurzer Zeit wurde das bestehende digitale Angebot weiter ausgebaut und noch mehr der zuvor in Präsenz geplanten Veranstaltungen wurden in digitale Lernformate umgewandelt. Die Folge ist ein Anstieg der digitalen Weiterbildungsangebote. Bei den Kursen hat sich das Unterrichtsvolumen der digitalen Weiterbildungsangebote um 23,4 Prozent erhöht, bei den Einzelveranstaltungen sogar um 72,6 Prozent. Insgesamt betrug der Anteil der digitalen Weiterbildungsangebote im Jahr 2021 somit bei den Kursen 26,2 Prozent und 40,4 Prozent bei den Einzelveranstaltungen. Von den corona-bedingten Rückgängen der Teilnehmenden besonders betroffen waren mit einem Minus von über 184.000 Teilnehmenden der Programmbereich Gesundheit sowie der Sprachenbereich mit einem Minus von knapp 79.000.
Das Finanzvolumen der Arbeit der 168 Volkshochschulen beläuft sich im Jahr 2021 auf über 190 Millionen Euro, gegenüber 2020 ist dies ein Rückgang von 0,7 Prozent. Einnahmeverluste gab es aufgrund der Corona-Pandemie erneut bei den Teilnahmeentgelten in Höhe von über 6 Millionen Euro, deren Anteil somit um 3 Prozent zurückgegangen ist. Der Anteil der Eigenfinanzierung beträgt 48,7 Prozent. Durch öffentliche Zuschüsse der Kommunen und des Landes wurde die Arbeit zu 51,3 Prozent finanziert. Ein Teil der Einnahmeverluste der Volkshochschulen wurde durch Unterstützung des Landes und der Kommunen ausgeglichen.
Leinfelden-Echterdingen, im September 2022
Silke Polzin
Verwaltungsleiterin