Volkshochschulen, Krankenkassenverbände und olympischer Sportbund appellieren an Parlamentarier

01.12.2024

Mit dem Gesetzentwurf will die Bundesregierung die Früherkennung und Versorgung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Deutschland verbessern. Diese sind hierzulande die häufigste Todesursache und umfassten 2021 ein Drittel aller Todesfälle.
Im Jahr 2020 verursachten Herz-Kreislauf-Erkrankungen rund 57 Milliarden Euro und damit die höchsten Kosten für das Gesundheitssystem.

Der Entwurf des Gesundes-Herz-Gesetzes sieht vor, dass sich Kinder, Jugendliche und Erwachsene im Alter von 25, 40 und 50 Jahren zukünftig regelmäßigen Herzuntersuchungen unterziehen sollen. Auch Medikamente zur Raucherentwöhnung und zum Senken des Cholesterinspiegels sollen häufiger verordnet werden können.
Diese Pläne stoßen jedoch vor allem beim Bundesrat auf Kritik – die angedachten medizinischen Präventionsleistungen würden genau aus den Mitteln finanziert, die bisher für bestehende Angebote zur verhaltensbezogenen Prävention zur Verfügung stünden. Fachverbände äußern Bedenken, dass es sogar zu einem Anstieg der Medikalisierung innerhalb großer Bevölkerungsgruppen kommt und der Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) spricht von der „Verabschiedung vom Leitgedanken der Prävention“.

Die gesetzlichen Krankenkassen, der DVV und der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) bitten die Parlamentarier daher eindringlich, den Gesetzentwurf grundlegend zu überarbeiten.
Die Volkshochschulen führen derzeit ca. 4.500 zertifizierte Präventionskurse insbesondere im Bereich Stressbewältigung und Bewegung durch. Laut Martin Rabanus, Vorsitzender des DVV, spielen sie damit eine zentrale Rolle bei der Unterstützung „eines selbstbestimmten, gesundheitsförderlichen Lebensstils“. Er fordert daher: „Auf diese niedrigschwellige Hilfe müssen sich die Menschen auch künftig verlassen können“.

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